Lehrer gegen Leere - deutliche Worte in Wuppertal an die Politik

Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam gegen Lehrermangel und Unterfinanzierung von Bildung

"Es ist ein Skandal, dass 10-jährige Schüler*innen darauf aufmerksam machen müssen, dass bei ihnen der Unterricht ständig ausfällt." So formulierte es Schülersprecherin Lucia auf der Kundgebung am 4.12.2018 in Wuppertal. "Wir machen den Mangel sichtbar und erwarten endlich schnelle und wirksame Schritte von der Landesregierung, die fehlen nämlich!" So der Vertreter der Elterninitiative "Starke Eltern NRW".
Lehrer gegen Leere - deutliche Worte in Wuppertal an die Politik

Foto: GEW Wuppertal

Ein ganz schlechtes Zeugnis mussten heute Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen der aktuellen Landesregierung genauso wie deren Vorgängern auf der Kundgebung in Wuppertal zur Aktion "Lehrer gegen Leere" ausstellen. Sie lässt die Schulen allein mit dem unglaublichen alltäglichen Mangel. "Die Freude an einer ausgefallenen Stunde ist nur von kurzer Dauer bei den Schülerinnen und Schülern, spätestens bei den Lernstandserhebungen oder beim Zentralabitur geht es zur Sache und keiner fragt mehr, ob der Unterricht auch alle gut vorbereitet hat!" So brachte es die Schülersprecherin auf den Punkt. "Alle Schulformen sind betroffen, wir stehen hier zuammen als Eltern, Lehrer und Schüler und lassen uns nicht auseinanderdividieren. Die Verantwortung für den Skandal liegt nicht bei den Schulleitungen oder Lehrkräften sondern bei der Politik!" So formuliert es Christian Stephan von der Elterninitiative.

Gleiche Bezahlung der Lehrkäfte in allen Schulstufen

Jetzt schon und in den nächsten Jahren fehlen tausende Lehrkäfte, vor allem an den Grundschulen, in der Sekundarstufe I und für die sonderpädagogische Förderung. "Es hat sich aber herumgesprochen bei den jungen Leuten, dass man in der Grundschule und in der Sekundarstufe I viel weniger verdient als in der Oberstufe. Außerdem muss man auf einen Studienplatz z.B. für das Grundschullehramt und als Sonderpädagog*in mehrere Semester warten, weil es einen Numerus Clausus gibt. Das kann man eigentlich angesichts der aktuellen Situation gar nicht glauben! So gewinnt man keinen Nachwuchs für die dringend gebrauchten Lehrerinnen und Lehrer. Das ist ein Skandal. Alle Lehrkräfte müssen gleich bezahlt werden und die Unis müssen in der Lage sein, ausreichend Studienplätze anzubieten." So Tino Orlishausen von der GEW Wuppertal.

NRW ist Schlusslicht bei der Bildungsfinanzierung

Die Schulen in NRW sind völlig unterfinanziert. Im Durchschnitt geben die Bundesländer 6900 Euro aus pro Schülerin und Schüler, in NRW sind es gerade mal 6000. Mit diesen 900 Euro pro Schüler, die in NRW fehlen, da könnte man so viel finanzieren: die gleiche und gerechte Bezahlung aller Lehrkräfte, die Senkung der Klassengrößen, zuverlässige Schulsozialarbeit und vieles mehr.

Der Protest wird weitergehen

"Heute war nur ein Anfang, wir werden weiter machen und hoffen, dass auch Eltern in anderen Städten aufstehen, damit sich etwas bewegt für die Bildung unserer Kinder!" Das verspricht die Elterninitiative "Starke Eltern NRW"! Die GEW ist dabei!