Wir waren überrascht über die zahlreichen und vor allem umfangreichen Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen. Nicht selten brachten sie mehrere Seiten aufs Papier, zu spüren war viel Engagement für die Kinder weit über das normale Arbeitsmaß hinaus, aber auch viel Frust und Wut über schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Ressourcen und unverständliche Handlungen der örtlichen Schulaufsicht. Rückmeldungen kamen aus allen Schulformen, lediglich das Gymnasium fehlte. Die Fragen zielten auf die Beschreibung der allgemeinen Bedingungen der Schule, auf das, was bereits gut läuft, das was fehlt oder auch, was sich verschlechtert bzw. verändert hat. Positve Rückmeldungen gab es von dort, wo genügend personelle, räumliche, sächliche Ressourcen vorhanden waren.
Großes Engagement der Kolleg*innen
Die beteiligten KollegInnen gehen die Aufgaben der Inklusion mit großem Engagement an. Doch dort, wo eben diese Ressourcen nicht vorhanden sind, werden die Aufgaben der Inklusion als nicht zu stemmen beurteilt, trotz allen persönlichen Einsatzes. Besonders wurde dabei das Fehlen von Stunden der Sonderpädagog*innen, der Integrationsfachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen hervorgehoben. Den Kolleginnen und Kollegen fehlt die angerechnete Arbeitszeit für Teamsitzungen,für gemeinsame Planungen und Absprachen.
Zurückfahren der Ressourcen
Besonders bedenklich ist, dass ausgerechnet im letzten und für das laufende Schuljahr mit der zunehmenden Umsetzung der Inklusion in der Fläche personelle Ressourcen zurückgefahren wurden. Hinzu kommt, dass das Schulamt offensichtlich zunehmend ablehnt, sonderpädagogischen Förderbedarf festzustellen. Prekär ist auch in vielen Schulen die räumliche Ausstattung: keine Gruppenräume, keine „Spezial“-Räume, keine Fachräume, keine Beratungsräume. Auch der Bedarf an Fortbildungen wurde deutlich formuliert. Die materielle Ausstattung wurde zwar auch bemängelt, trat aber insgesamt vor dem Mangel an personeller und räumlicher Ausstattung zurück.