Die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat mit der Ankündigung, Neueinstellungen in schwierigen Regionen mit einem Zuschlag in Höhe von 350 Euro brutto zu locken sowie die bisherige Regelung zum Hinzuverdienst für Pensionär*innen, die weiter im Schuldienst arbeiten, zu verlängern kaum einen großen Schritt zur Verbesserung der Situation des Lehrer*innenmangels getan.
An den Schulen droht Unfrieden
Es ist gut und richtig, dass die Ministerin einen neuen Weg zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels geht und Ungleiches ungleich behandelt. Damit setzt die Ministerin eine langjährige Forderung der GEW um.
Eine Zulage kann helfen, Lehrkräfte an schwierig zu versorgenden Schulen zu bekommen. Die Frage ist, ob sie ausreicht. Die GEW hält an ihrer Forderung nach dem gleichen Eingangsamt für alle Lehrkräfte fest. Wir brauchen dauerhafte Lösungen für Schulen mit Herausforderungen und auch eine Lösung für die bereits dort Beschäftigten. Es schürt Unfrieden in diesen Schulen, wenn diejenigen, die diese schwierigen Verhältnisse bereits durchstehen, von einer derartigen Erschwerniszulage nicht profitieren sollen.
Weitere Maßnahmen sind richtig, aber unzureichend
A13 für Beamt*innen sowie E13 für Angestellte kann sicherlich helfen, auch die Lehrkräfte aus dem Überhang in die betroffenen Schulformen zu locken. Dafür ist dann als weiterer Schritt eine Änderung des Laufbahnrechts nötig, damit auch die Voraussetzungen für eine Verbeamtung geschaffen werden. Auch die Verlängerung der Regelung zum Hinzuverdienst für Pensionär*innen begrüßt die GEW NRW. Es betrifft allerdings nur Beamt*innen, die schon im Ruhestand sind und die wieder im öffentlichen Dienst – als Tarifbeschäftigte – beschäftigt werden. Insgesamt reicht das Maßnahmenpaket nach Einschätzung der GEW allerdings noch nicht aus.
Ute Lorenz, Expertin für Dienstrecht der GEW NRW