Neuigkeiten 16.06.2025

Antragsverfahren Inklusionshilfe

GEW im Gespräch mit der Stadt für Optimierung

Eine Umfrage der GEW Wuppertal zeigte viele Probleme im Verfahren auf. Nun kam es zu einem Gespräch mit der Stadt.

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Die GEW hatte im Frühjahr eine Umfrage zu den Problemen bei den Anträgen auf Inklusionshilfe initiiert. In also 176 hatten wir darüber berichtet. Die ausführlichen Rückmeldungen zeigten uns, dass es an vielen Stellen hakt und Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht.  //
Am 22.05.2025 kam es jetzt zu einem gemeinsamen Austausch mit der Leiterin der Fachstelle für Inklusion, Nadine Gras, der Leiterin des Wuppertaler Jugendamtes Christine Roddewig-Oudnia, der zuständigen Schulaufsichtsdirektorin Anke Habermeier, der Leiterin des Stadtbetriebs Schulen Stefanie Mäde mit dem Leitungsteam der GEW Richard Voß und Ulrich Jacobs sowie sechs Lehr- bzw. MPT-Kräften aus verschiedenen Schulformen.

Veränderung der zeitlichen Struktur

Konsens bestand darüber, die bisherige zeitliche Struktur mit sehr knapper Terminsetzung kurz vor den Weihnachtsferien zu verändern und eine Antragstellung  nach den Herbstferien zu ermöglichen. 

Verbesserung von Kommunikation und technischer Handhabung

Die Kolleginnen aus den Schulen wiesen darauf hin, dass die schriftliche und mündliche Kommunikation verbessert werden muss, damit auch Kolleginnen, die noch nicht mit dem Verfahren vertraut sind, sich schneller und unkomplizierter einarbeiten können. Die erfahrenen Kolleginnen wünschen sich mehr Kontinuität im Ablauf, statt jährlich wechselnder Vorgaben, insbesondere bei der digitalen Bearbeitung der Anträge.
Die Verantwortlichen der Stadt räumten ein, dass es im letzten Jahr bei der Bearbeitung der Anträge Probleme gab. Personalmangel, interne Umstrukturierungen und Leitungswechsel haben dazu geführt, dass die Abläufe für die Schulen nicht optimal waren. Die Online-Eingabe der Schuldaten soll, wenn technisch möglich, im kommenden Verfahren verbessert werden, um Zeit zu sparen. Bisher stürzte das Programm regelmäßig ab, Dokumente gingen verloren und mussten erneut eingegeben werden – ein großer Zeitaufwand.
Die Stadt bot außerdem an, bei Fragen und Rückmeldungen kurzfristig telefonisch oder per Mail Kontakt mit der zuständigen Sachbearbeitung aufzunehmen.
Ein weiteres Thema war der technische Zugriff über Browser und Office-Programme. Im letzten Jahr waren die Dienstlaptops der Lehrkräfte noch nicht mit Microsoft Word ausgestattet. Stefanie Mäde vom Stadtbetrieb Schulen erklärte, dass hierfür noch die Genehmigung des Landes erforderlich sei. Ursprünglich hatten die Schulen die Rückmeldung erhalten, dass die Stadt die Kosten für die Ausstattung mit Office-Software übernimmt. 
Die GEW erwartet, dass die Ausstattung nun zeitnah erfolgt und technische Probleme durch die Schul-IT schnell gelöst werden.

Jährliche Antragsverfahren, Flexipool

Christine Roddewig-Oudnia betonte, dass das jährliche Antragsverfahren gesetzlich vorgeschrieben ist und eine Inklusionshilfe über mehrere Jahre nicht möglich ist. Der sogenannte Flexipool für Schulen des Gemeinsamen Lernens, der über eine jährlich verfügbare Inklusionspauschale mit einem Kriterienschlüssel den Schulen zugewiesen wird, wurde von den beteiligten Kolleginnen und Kollegen aus den Schulen ausdrücklich begrüßt, ermöglicht er doch die stundenweise Unterstützung von Kindern ohne Antrag auf Inklusionshilfe, sozusagen als präventive Unterstützung für Kinder ohne offiziellen Förderbedarf. 
Erstanträge können grundsätzlich zu jeder Zeit gestellt werden, auch da berät die jeweilige schulische Ansprechpartnerin der Fachstelle. 

Probleme mit Trägern

Es wurde die Problematik verschiedener Träger an einer Schule angesprochen, wobei z.B. an einer Schule insgesamt fünf unterschiedliche Träger tätig sind. Im Falle einer Erkrankung einer Inklusionshilfe ist eine interne Vertretung der an der Schule eingesetzten Inklusionshilfen aufgrund der unterschiedlichen Träger oft schwierig umzusetzen. Einige Träger stellen bei Mitarbeiterausfällen in der Regel keinen Ersatz. Es kommt auch vor, dass genehmigte Stunden personell nicht besetzt werden können. Hier wurde der Wunsch geäußert, dass solche Vertretungskonzepte von der Stadt generell bei den Verhandlungen mit den Trägern eingefordert werden.

Fazit des Austauschs: 

Die Verantwortlichen der Stadt hatten ein offenes Ohr für die Probleme und Herausforderungen der Schulen, eine Optimierung und ein verlässlicher Verfahrensablauf wurden zugesichert, die technischen Probleme werden angegangen, die Kommunikation soll rechtzeitig erfolgen. Die GEW und ihre Mitglieder werden diesen Prozess weiter begleiten und ggf. kritische Rückmeldungen bei zukünftigen Problemstellungen ansprechen.

Wir ermuntern ausdrücklich dazu, mit uns Kontakt aufzunehmen.