Neuigkeiten 08.12.2021

Arbeits- und Gesundheitsschutz vor Qualitätsanalyse!

Keine Verpflichtung zur Qualitätsanalyse in Corona-Zeiten

Die Qualitätsanalyse (QA) an Schulen stellt eine große Belastung für Schulleitung und Kollegium dar. Die langfristige Aussetzung in Corona-Zeiten ist daher zwingend.

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Obwohl sich die QA in den letzten 15 Jahren von einer reinen Kontrollinstanz zu einem Unterstützungssystem für Schul- und Unterrichtsentwicklung gewandelt hat, müssen immer noch verpflichtend vielfältige Aufgaben vor, während und nach der QA erledigt werden.

Eindeutige Erlasslage: keine Verpflichtung zur QA in 2021/22

  • Schulen, bei denen der Qualitätsanalyseprozess aufgrund der Coronapan-demie per Erlass vom 30.06.2020 unterbrochen wurde, haben die Möglichkeit die QA ohne Angabe von Gründen zu verschieben. Die Verfahren werden frühestens im Schuljahr 2022/23 weitergeführt, so das MSB am 1.12.2021 per Schulmail.
  • Schulen, für die in 2021/22 regulär die QA-Hauptphase vorgesehen war, können diese ohne Angabe von Gründen ins Schuljahr 2022/23 verschieben. Das Dezernat 4Q der Bezirksregierung nimmt Kontakt zur Schulleitung auf und berät diese.
  • Die Schulen sind frei in ihrer Entscheidung, die QA zu verschieben.

Kein Drängen zur „freiwilligen“ Durchführung

Freiwilligkeit zur QA, wie sie im Erlass geregelt ist, muss bedeuten: Kein Drängen zur „freiwilligen“ Durchführung der QA durch das Dezernat 4Q! Ebenso erwarten wir, dass bei der Kontaktaufnahme zu den Schulleitungen ausdrücklich auf die Möglichkeit zur Verschiebung der QA hingewiesen wird.

Infektionsgeschehen und personelle Situation stehen QA entgegen

Sowohl das dynamische Infektionsgeschehen als auch der akute Personalmangel sowie der hohe Anteil von befristet beschäftigten Vertretungskräften sollten Anlass genug sein, die Durchführung von Qualitätsanalysen in weite Ferne zu rücken.

Kollegien sind enorm belastet durch die vielfältigen Organisationsanforderungen und die Auswirkungen der Pandemie auf Lernentwicklung und Psyche der Schüler*innen. Bereits vor der Pandemie hat der seit Jahren bestehende eklatante Personalmangel an den Schulen und die immer weiter gestiegene Aufgabenfülle zu einer Vielzahl von gesundheitsgefährdenden Belastungen geführt. Dies bestätigen die bisherigen Ergebnisse der COPSOQ-Befragungen der zweiten Runde.

Die GEW Personalräte setzen sich für Ihre Interessen ein und machen sich stark für ein echtes und verlängertes Aussetzen der QA.