„Ich könnte mir gut vorstellen, Grundschulkinder zu unterrichten, doch da müsste ich auf 500 € Einkommen verzichten!“ So erklären uns gleich mehrere angehende Lehrer, die jetzt am 1. November als Referendare für die Sekundarstufe II den letzten Teil ihrer Ausbildung angetreten haben. Und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. 282 zukünftige Lehrer*innen für die Sekundarstufe II machen zurzeit die Ausbildung im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Solingen, für die Grundschule sind es gerade einmal 75, für die Sekundarstufe I gut 100 Referendare.
Da ist leicht vorherzusehen, dass der Lehrermangel an Grundschulen und der Sekundarstufe I weiter fortschreiten wird, wenn nicht endlich Schluss gemacht wird mit der ungleichen und ungerechten Bezahlung der Lehrkräfte an den verschiedenen Schulformen.
„Es gibt keine sachlichen Gründe, Lehrkräfte an Grundschulen und an den Schulformen der Sekundarstufe I schlechter zu bezahlen. Alle machen die gleich lange umfangreiche Masterausbildung.“ So Richard Voß vom Leitungsteam der GEW in Wuppertal. „Andere Bundesländer machen es uns vor. In Berlin, Brandenburg und Sachsen gibt es für Grundschullehrkräfte mittlerweile die gleiche Bezahlung wie an der Sekundarstufe II, in 13 Bundesländern werden wenigstens Lehrer*innen der Sekundarstufe I entsprechend eingruppiert. Warum bei uns nicht?“ empört er sich.
Vor gut einem Jahr hat Schulministerin Yvonne Gebauer verkündet, gleichwertig ausgebildete Lehrer*innen auch gleich zu bezahlen, die Besoldungsgruppe A 13 Z/EG 13 solle als Einstiegsgehalt für alle Lehrer*innen gelten. Doch seitdem ist nichts passiert.
Die Geduld der gewerkschaftlich organisierten Lehrkräfte geht zu Ende und deshalb machen sie Druck. Bei der GEW heißt es: „Wir lassen nicht locker und fordern unser Stück vom Kuchen!“ Die GEW in Wuppertal ruft auf deshalb auf zur Teilnahme an einer symbolischen Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf am 15. November 2018.
GEW-Aktion vor dem Düsseldorfer Landtag: „Mein Stück vom Kuchen…“ – Kuchenbuffet und Politiktalk mit Landespolitiker*innen am 15. November, 15.00 Uhr, Wiese vor dem Landtag
Kontakt: Richard Voß, 0163/298 27 40