Von dieser Begrenzung profitierten insbesondere die Grundschulen, die Gemeinsames Lernen im Rahmen der Inklusion anbieten, die in sozialen Brennpunkten liegen oder die Kinder in Förderklassen aus Flüchtlings- und Zuwandererfamilien betreuen. In diesen Schulen wurden pro Eingangsklasse maximal zwischen 23 und 25 Kinder aufgenommen. Das war zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, um diese Schulen trotz der momentan ohnehin sehr schwierigen Rahmenbedingungen etwas zu entlasten.
Soziale Brennpunkte ohne BerücksichtigungNun schreibt der Schulträger lapidar an alle Leitungen der Wuppertaler Grundschulen, dass aufgrund der zu erwartenden hohen Zahl der Erstklässler ausgerechnet die Schulen, die sich besonders um die Betreuung von Kindern mit Förderbedarf und um Flüchtlingskinder kümmern, nicht mehr berücksichtigt werden sollen.
„Damit müssen zahlreiche Schulen bis zu vier Kinder pro Eingangsklasse mehr aufnehmen, obwohl bekannt ist, dass im Laufe der Schuljahre diese Klassen weiter anwachsen, vor allem durch Kinder, die in der Eingangsstufe verbleiben und durch Übergänge aus den Förderklassen für Flüchtlingskinder. Schnell sind dann Klassengrößen von 30 oder mehr Kindern erreicht. Da bleibt individuelle Förderung völlig auf der Strecke und die Lehrkräfte sind am Rande ihrer Belastungsgrenze!“ So formuliert es Richard Voß vom Leitungsteam der GEW Wuppertal.
Schritt in die falsche RichtungAuch wenn der Schulträger sich darauf beruft, dass es sich um eine vorläufige Verteilung der Eingangsklassen handelt, so ist diese Ankündigung doch ein Schritt in die ganz falsche Richtung und führt jetzt schon zu Frust und Unruhe in den betroffenen Schulen. Die GEW Wuppertal erkennt den Zuzug vieler Flüchtlingskinder als große Herausforderung für die Stadt Wuppertal an. Gerade das darf aber nicht noch weiter zur Vergrößerung der Klassen zu Lasten des Unterrichts an den Grundschulen führen.
Schulen brauchen kleine KlassenWas die Schulen jetzt wirklich brauchen, sind kleinere Klassen, um dem Inklusionsgedanken und der erfolgreichen Beschulung von Kindern aus Zuwandererfamilien wenigstens ansatz-weise gerecht werden zu können. Die GEW fordert den Schulträger auf, bei der Begrenzung der Schülerzahlen des vergangenen Jahres zu bleiben und wachsende Schülerzahlen mit zusätzlichen Klassenbildungen aufzufangen.
Neuigkeiten 27.10.2016