Die GEW in Wuppertal wendet sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung, um auf die erheblichen Herausforderungen im Sportunterricht der Grundschule Hainstraße aufmerksam zu machen und nachhaltige Verbesserungen zu fordern.
Da die Schule über keine eigene Turnhalle verfügt, müssen die acht Klassen regelmäßig mit dem Linienbus zur 1,7 Kilometer entfernten Turnhalle fahren. Dieser organisatorische Aufwand belastet die Lehrkräfte erheblich und schränkt die verfügbare Unterrichtszeit für den Sportunterricht deutlich ein. Besonders problematisch ist das derzeitige Ticketsystem: Die Schüler*innen benötigen Vierertickets, die vom Schulamt bei den Wuppertaler Stadtwerken gekauft werden. Eine Lehrkraft muss diese Tickets regelmäßig abholen und während der Busfahrt abstempeln, was die Aufsicht erschwert oder sogar nahezu unmöglich macht. Die Begleitperson wird zudem mit bürokratischem Aufwand belastet, was auch bei den Busfahrern und anderen Fahrgästen für Unmut sorgt.
Hinzu kommt, dass die Ausdünnung der Buslinien dazu führt, dass die Fahrtzeiten nicht mit den Unterrichtszeiten vereinbar sind. Besonders bei den jüngeren Klassen bleibt oft nur eine kurze Bewegungszeit von etwa 40 Minuten, da das Umziehen und der Rückweg unter großem Zeitdruck erfolgen. Das führt dazu, dass sportpädagogische Ziele nur eingeschränkt umgesetzt werden können.
Die GEW stellt auch die Frage, warum bei der kürzlich neu gebauten Schule die notwendige Turnhalle nicht gleich mitgeplant wurde, obwohl das Grundstück dafür vorhanden ist. Angesichts der alarmierenden Berichte des Gesundheitsamtes über die steigende Zahl adipöser Kinder in Wuppertal fordert die Schulgemeinde, dass die Stadt in die Gesundheit der Kinder investiert. Ein eigener Hallenbau wird als mittelfristiges Ziel gesehen, doch auch kurzfristig könnten Lösungen gefunden werden, etwa durch zusätzliche Hallenstunden in einer anderen Turnhalle oder den Einsatz von Schulbussen, um Unterrichtszeit zu gewinnen und die Qualität des Sportunterrichts zu verbessern.
Der offene Brief fordert die Stadt auf, als ersten Schritt gemeinsam mit den Wuppertaler Stadtwerken eine Lösung für das veraltete Ticketsystem zu finden – eine Lösung, die bereits bei anderen Einrichtungen wie der Junioruni, dem Zoo oder den Wuppertaler Bühnen erfolgreich umgesetzt wird.
Die Schulgemeinde und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hoffen auf eine zeitnahe Rückmeldung und konkrete Maßnahmen, um den Sportunterricht an der Grundschule Hainstraße nachhaltig zu verbessern und die Gesundheit der Kinder zu fördern.
Hier der offene Brief an die Stadt.
Kontakt: Richard Voß, Tel. 0163 29 82 740