Spätsommer in den Barmer Anlagen ……nun ja, die Ruheständler*innen der GEW haben in bisher 15 Veranstaltungen schon einiges Sehenswertes in unserer Stadt Wuppertal angeschaut, aber zum ersten Mal haben wir am 21. August einen Spaziergang durch einen Park gemacht, was sich in diesem Supersommer auch anbot.
Die Barmer Anlagen sind der zweitgrößte bürgerliche, private Park Deutschlands, angelegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Gründung des Barmer Verschönerungsvereins durch einige Fabrikanten der Stadt Barmen, weil es galt, in Zeiten der Industrialisierung und der immer stärker fortschreitenden engen Bebauung Freiflächen zu sichern. Noch heute ist der Park, schön gestaltet in seiner Hanglage durch den berühmten Gartenarchitekten Weyhe, mit seinen Denkmälern, vielen einheimischen und exotischen Baumarten, Aussichtspunkten und angelegten Teichen ein wichtiges Naherholungsgebiet, das sich bis zum Toelleturm, dem höchsten Punkt Wuppertals hinaufzieht.
Aber leider wirken die Anlagen derzeit an einigen Stellen ein wenig vernachlässigt. Wie unser „Wanderführer“ K.G. Conrads vom Barmer Verschönerungsverein anschaulich erklärte, fehlt es an Geld und Arbeitskräften. Es gibt nur zwei Gärtner, die mit der Pflege beauftragt sind. So ist z. B. die Zuleitung zu den Teichen verstopft, die allmählich verschlammen und Aussichtspunkte und Einblicke in den Park wachsen zu.
Allerdings sind auch einige Denkmäler wie die im wilhelminischen Stil gestaltete Ringeltreppe, mit denen sich Barmer Fabrikanten der Nachwelt in Erinnerung bringen wollten und die heute Beispiele ihrer Zeit und unserer Geschichte sind, aufwändig restauriert.
Auf halber Höhe gab es nach dem ersten tollen Ausblick über Barmen, den wir alle nach dem recht steilen Anstieg genossen, wiederum ein Denkmal, diesmal zu Ehren der gefallenen „Helden“ des ersten Weltkrieges. Heute befremdet uns der Ausdruck „Helden“ nach dem unfassbaren Elend etlicher Kriege doch sehr. Herr Conrads zeigte uns die Möglichkeit auf, den Text für eine noch anzubringende Tafel zu verfassen, der das Denkmal kritisch beleuchtet. Das wäre doch mal ein Auftrag für Lehrer*innen der GEW im Ruhestand…..
Nach einem kurzen Weg über die Trasse der ehemaligen Bergbahn erreichten wir den Toelleturm, den wir exklusiv mit seinen 146 Stufen besteigen durften, um dann in 350 m Höhe vom höchsten Punkt Wuppertals aus einen spektakulären Panoramablick über Wuppertal und das Bergische Land zu haben.
Das gemütliche Kaffeetrinken mit wie immer anregenden Gesprächen im Restaurant „Zur alten Bergbahn“, natürlich bei schönstem Sommerwetter auf der Terrasse, rundete unseren Ausflug auf die Barmer Höhen ab, der uns auch interessante Informationen über die Stadtgeschichte bot
Wieder waren einige „Neue“ dabei, die hoffentlich wiederkommen. Aber es gibt inzwischen auch einen „harten Kern“, der sich schon auf das nächste Treffen im November freut.
Für uns Organisatorinnen bleibt hier einmal die Gelegenheit uns für die rege Teilnahme an der „Fachgruppe Senior*innen“ zu bedanken und auch für die netten Rückmeldungen, die wir öfter bekommen.
Birgit Wernecke und Inge Hanten