Erst Anfang Oktober 2024 hat die GEW Wuppertal die Mitglieder des Schulausschuss in einem Offenen Brief zur prekären Situation an den Wuppertaler Förderschulen angeschrieben. In diesem Brief ging es u.a. auch um die Forderung nach einer Ausweitung des Schülerspezialverkehrs, da die Situation für die betroffenen Kinder und für die Familien unzumutbar ist, müssen die Kinder doch teilweise einen Schulweg von mehr als 10-15 km in Kauf nehmen.
Die Verwaltung hatte eine Prüfung zugesagt - Ergebnis bislang offen! Wir fordern den Schulausschuss auf, eine zügige Entscheidung im Sinne der Förderschüler zu treffen.
Auch für die Grundschüler der Grundschule Gewerbeschulstraße ist die Sicherstellung eines Schülertransportes ein dringend zu lösendes Problem. Das wurde schon im Schulausschuss ohne Ergebnis diskutiert und zeigt sich aktuell in einem Artikel der Westdeutschen Zeitung vom 25.11.2024.
Hier fordert die Bezirksvertretung Heckinghausen mit Recht einen Schulbus für die im Offenen Ganztag angemeldeten Kinder der Grundschule Gewerbeschulstraße, deren Standort bis zur Fertigstellung des Neubaus in der Gewerbeschulstraße (voraussichtlich 2028!) provisorisch in den Containern an der Rudolf-Steiner-Straße betrieben wird, also räumlich weit entfernt von den Wohnorten der Schülerinnen und Schüler.
Bisher wird nur der Vormittagsbetrieb mit einem Schulbus sichergestellt, für die Kinder im Offenen Ganztag gibt es keine solche Fahrmöglichkeit nach Ende der Betreuung um 16.00 Uhr. Die Stadt Wuppertal lehnt bislang aus „juristischen und finanziellen Gründen“ einen zusätzlichen Schulbus ab und nimmt damit in Kauf, die Bildungschancen der Kinder und die soziale Situation der Familien zu verschlechtern. Offensichtlich kommt es sogar dazu, dass 20 Plätze im Ganztag durch diese Situation unbesetzt bleiben und von der Stadt finanziell aufgefangen werden müssen. Gibt die Stadt lieber Geld für Leerplätze aus als für einen Schülertransport?
Hintergrund dieses Desasters ist die fehlerhafte Schulraumplanung der letzten Jahre, die sowieso schon zu Lasten der Schülerinnen und Schüler und ihrer Familien geht. Wenn jetzt noch hinzukommt, dass Eltern gegen ihren eigentlichen Wunsch gezwungen sind, ihre Kinder von der OGS abzumelden, wie Christine Jarisch, kommissarische Schulleitung, in dem WZ-Artikel bestätigt, darf das so nicht Bestand haben.
Dies hat vermutlich auch zur Konsequenz, dass sich Eltern von zukünftigen Schulanfängern sehr gut überlegen werden, ob sie ihr Kind überhaupt an einem derzeit so weit von ihrem Wohnort entfernten Schulstandort anmelden wollen. Die geringen Anmeldezahlen für die Grundschule Gewerbeschulstraße für das Schuljahr 2025/26 unterstreichen diese Vermutung.
Doch diese Schulplätze werden dringend gebraucht, platzen doch die anderen Grundschulen aus allen Nähten. In der Folge ist zu befürchten, dass weitere Grundschulen mit viel zu vollen Klassen zu kämpfen haben.
Wir fordern deshalb von den politischen Entscheidungsträgern, mit eindeutigen Beschlüssen und Aufträgen an die Verwaltung zu reagieren. Es handelt sich bei dem Betrieb der Grundschule Gewerbeschulstraße in den Übergangscontainern Am Standort Kothen um eine außergewöhnliche Situation, die nicht von den betroffenen Familien zu verantworten ist, sondern von der Stadt Wuppertal. Der Offene Ganztag trägt mit dazu bei, die Bildungschancen der Kinder zu fördern und die Berufstätigkeit der Eltern zu ermöglichen. Das muss Maßstab für die Lösung dieses Problems sein.
Die GEW Wuppertal fordert, diesen unhaltbaren Zustand zu beenden und den Schulbus für den Offenen Ganztag der Grundschule Gewerbeschulstraße am Standort Rudolf-Steiner-Straße einzurichten.